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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 44

1849 - Münster : Coppenrath
. Erster Zeitraum. Rom unter Königen. (754—510 v. Chr.) §. 11. Vomulus. 754—716. Die Bevölkerung Roms war anfangs nur klein, erhielt aber bald einen bedeutenden Zuwachs durch neue Ankömmlinge aus der Umgegend. Romulus, der erste König, inachte nämlich den capitolstischen Hügel zu einer Freistatt (Asyl) von Landes- flüchtigen aus andern Städten Italiens. Hier fand Jeder, wel- cher Lust hatte, Aufnahme und genoß des Schutzes der römischen Anbauer: Freie und Sklaven, Schuldlose und Verbrecher ohne Unterschied. Nur eines noch fehlte der jungen Bürgerschaft — Weiber. Nomulus schickte deshalb Gesandte nach den benach- barten Städten und ließ um Heirathsverträge anhalten; aber überall wurden sie abgewiesen. Ja, man fragte sogar höhnisch: warum zu Rom nicht auch für schlechte Weiber ein Asyl eröff- net wäre; das erst würde Gleichheit in der Ehe bringen! Hierüber entrüstete sich Romulus und nahm seine Zuflucht zu einem Gewaltstreiche. Er veranstaltete zu Ehren des Gottes Neptun ein glänzendes mit Aufzügen und Wettkämpfen verbun- denes Fest, die Consualia, und ließ die Bewohner sämmtlicher Nachbarstädte dazu einladen. Sie folgten dieser Einladung, und vor Allen fanden sich die Sabiner mit ihren Weibern und Töchtern zahlreich ein.' Und während sie nun alle in harmloser Fröhlichkeit den Festlichkeiten zuschauten; da plötzlich stürzten auf ein gegebenes Zeichen die rüstigsten Römer in den Haufen der Zuschauer und raubten die Töchter der herübergekommenen Gäste. Die bestürzten Eltern flohen jammernd und weheklagend nack- allen Seiten auseinander.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 116

1849 - Münster : Coppenrath
116 vielen Fremden die Geschäfte sich immer mehr häuften, wllrde im Jahre 242 noch ein zweiter Prätor ernannt. Beide Heilten sich durch das Loos dergestalt in die Geschäfte, daß der eine die Rechtshändel zwischen Bürgern unter einander; der andere die Streitigkeiten der Fremden unter einander oder zwischen Frem- den und Römern zu schlichten hatte. Seitdem hieß der erstere llraetor urbanu8, oder auch wohl major, maximus, wie er denn in größerer Ehre stand, als der andere, welcher llraetor pere- grinus genannt würbe4}. Als Sicilien und Sardinien römische Provinzen wurden, ernannte man für die Verwaltung derselben noch zwei Prätoren, und mit der Unterwerfung des diesseits und jenseits des Ebro gelegenen Spaniens stieg ihre Zahl auf sechs. Seit dem Jahre 144 aber, in welchem die quaestiones per- peluae als stehende Gerichte aufkamen, für die mau die vier Prätoren (außer dem urb. und pereg.) anordnete, blieben die Prätoren gewöhnlich während ihres Amtsjahres in Rom und erhielten erst im folgenden Jahre als Proprätoren eine Provinz zur Verwaltung. Sulla vermehrte die Zahl der Prätoren auf acht, Cäsar auf sechzehn. Gleichzeitig mit dem ersten Prätor wurden auch zwei cu- rulische Ädilen aus den Patriciern ernannt. In der großen Freude nämlich über die hergestellte Eintracht der beiden Stände ward beschlossen/ die eben bevorstehenden Volksspiele prachtvoller als je zu feiern und diesen noch einen vierten Tag hinzuzufü- gen. Die Anordnung derselben hatten bisher die Ädilen besorgt und dazu eine vom Staate ausgeworfene Summe jährlich ver- wandt. Als sie sich aber jetzt weigerten, den Mehraufwand zu bestreiten, erboten sich sogleich einige patricische Jünglinge dazu, unter der Bedingung, daß fortan zwei curulische Ädilen für die Besorgung der Spiele jährlich ernannt würden. Das Volk ging auf dieses Anerbieten ein. Seitdem gab es neben den bisheri- gen plebejischen Ädilen aediles plebis) jetzt auch höhere, curu- lische oder patricische Ädilen. Diese beaufsichtigten als höhere Polizeibehörde die Stadt, Tempel und Märkte, sorgten für die Feier der großen Spiele und erschienen als öffentliche An- 4) Gewöhnlicher jedoch wurde der Name des ersten bezeichnet durch: Praetor urbanus, qui jus inter cives dicit; und des zweiten durch.' Praetor qui inter peregrinos jus dicit.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 381

1849 - Münster : Coppenrath
381 von Opferthieren wurde von den Haruspices vollbracht, die aber kein besonderes Collegium bildeten; 3) die Vorsteher der sibp klinischen Bücher, deren anfangs 2, duumviri sacro- rum genannt, dann 10, seit Sulla 15 waren, mußten in bedenk- lichen Tagen auf Befehl des Senats die von Tarquinius super- bus angekauften Bücher nachschlagen. 4) Die 20 Fecialen (S. 51), deren Vorsteher pater patratus hieß. Sie mußten Kriege feierlich ansagen, Friedensschlüsse und Bündnisse im Na- men des römischen Volkes beschwören. 5) Die Vestalischen Jungfrauen (S. 51), anfangs 4, seit Tarquinius Priscus 6, standen unter Aufsicht des Pontifer marimus, von welchem sie in einem Alter von 6 bis 10 Jahren gewählt wurden. Sie mußten 30 Jahre in der Göttin Dienst bleiben, den sie in den 10 ersten Jahren lernten, in den folgenden 10 verrichteten und in den letzten 10 lehrten. Sie trugen ein weißes Gewand und eine Stirnbinde (infula). 6) Die Salier (S. 51). 7) Die arvalischen Priester (lratres arvales), 12 an Zahl, muß- ten jährlich der Ceres ein besonderes Opfer bringen und hiemit die Weihe der Felder verbinden. 8) Die Luperci, Priester des Pan, feierten die Lupercalia zur Entsündigung der Heerden und ihrer Hirten. Die Priester für den Tempeldienst einzelner Gottheiten hie- ßen Fla min es, und ihrer waren 15. Den Vorrang unter ihnen hatten die Priester der drei obersten Schutzgottheiten Rom's, des Jupiter, des Mars und Quirinus (Hamen Dialis, Martia- lis, Quirinalis), und unter diesen war wieder der Priester des Jupiter, der Flamen Dialis, der erste. Dieser und die vesta- lischen Jungfrauen hatten auch Lictoren. (S. 52). — Zur Be- sorgung der von den Königen dargebrachten Staatsopfer wurde nach Abschaffung der königlichen Regierung ein besonderer Op- ferkönig (rex saerorum) eingesetzt (S. 73). Der Cultus, welcher entweder den ganzen Staat oder einzelne Familien und Personen betraf, bestand in Gebeten und Gelübden, in Opfern und Begehung von Festen und Spielen zu Ehren der Götter. Die Hauptfeste kehrten regelmäßig an bestimmten Tagen des Jahres wieder; andere wurden bei be- sonderen Veranlassungen vom Magistrate besonders angeordnet.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 384

1849 - Münster : Coppenrath
384 großer Heftigkeit gegen Thore und Mauern geworfen wurde. Ost auch suchte man durch unterirdische Gänge (eunieuli) in die Stadt zu kommen. Regelmäßigen Sold erhielten die römischen Legionssoldaten erst kurz vor dem letzten Kriege gegen Veji, im Jahre 405 (s. S. 105). Andere Belohnungen waren: Antheil an der Beute, Kronen verschiedener Art, Ehrenwaffen und seit den Bürgerkrie- gen auch Anweisungen von Ländereien. Der siegende Feldherr wurde mit dem Titel „Imperator", mit einem von dem eroberten Lande entlehnten Ehrennamen, mit Dankfesten (supplieationes), vor allen aber mit dem Triumphe belohnt, bei welchem der sieg- reiche Imperator als Repräsentant des capitolinischen Donner- gottes selbst erschien. „Ein Triumph war nämlich ein feierlicher Einzug des siegreich heimkehrenden Feldherrn in die Stadt Rom: eine Fest- lichkeit, an welcher die ganze römische Bevölkerung Antheil nahm, und eine Belohnung, über welche hinaus es keine größere für einen römischen Feldherrn gab. Nach der Ehre eines Trium- phes ging das Sehnen eines Befehlshabers, wenn er den Feld- zug antrat; nach dieser stand sein Trachten und Streben im Kriege, und Jedem blieb jener Tag der schönste seines Lebens, an welchem er Triumphator gewesen war. Wenn nun ein sieg- reich aus dem Kriege heimkehrender Feldherr an der Spitze seines Heeres bis an die Stadt Nom gekommen war, so suchte er beim Senate an, daß er einen feierlichen Triumphzug halten dürfe; und erst dann, wenn Senat und Volk die Bewilligung dazu ertheilt hatten, ging derselbe vor sich. Solch ein Sieges- einzug war in Rom's ältester Zeit noch höchst einfach; später aber, als die Römer mit großen, reichen Völkern Krieg führten, und kostbare Schätze eroberten, wurden auch die Triumphe pracht- voller und glänzender. Zunächst war das Stadtthor, durch welches der Einzug geschah, entweder mit Zeichen, die auf den Sieg anspielten, ausgeschmückt, oder es war vor dem Eingänge in die Stadt ein Triumphbogen als Ehrenpforte errichtet, durch welche der Zug ging. Straßen und Plätze waren festlich ge- schmückt und überall Gerüste für die Zuschauer errichtet. Voran im Zuge gingen Sänger und Musiker; nach ihnen folgten die auserlesenen, mit Bändern und Kränzen geschmückten Opferthiere.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 385

1849 - Münster : Coppenrath
385 Dann kam auf Tragbahren oder auf Wagen die gemachte Kriegesbeute, nämlich die dem Feinde abgenommenen Waffen und Rüstungen, alle aufs Glänzendste zugerichtet, Gold und Silber als Münze oder als Gerätst in Gefäßen, Gemälde, Sta- tuen und andere prachtvolle und reiche Kunstschätze, die dem be- siegten Feinde waren genommen worden. Auch wurden gemalte Tafeln vorgetragen, auf denen die Länder, Städte und Burgen, welche der Triumphator erobert hatte, im Bilde oder im Namen zu schauen, die gemachten Gefangenen und auch die etwa weg- genommenen Kriegsschiffe nach ihrer Anzahl verzeichnet waren. Jetzt erschienen im Zuge die etwa gefangenen Könige, Fürsten oder Feldherren nebst ihren Kindern, Freunden und Verwandten, zu Fuß, in Ketten und Trauerkleidern Nach diesen Un- glücklichen folgte sitzend auf einem reich verzierten Siegeswagen, der von vier Pferden gezogen wurde, der Triumpha tor selbst, im Prachtkleide, mit einem Lorbeerzweige in der Hand, unter dem lauten Jubel der wogenden Volksmenge durch die festlich geschmückten Straßen. Das Ende des oft unermeßlichen Prunk- zuges bildete das siegreiche Heer, mit Lorbeerreisern geschmückt und Jubellieder singend. Am Capitol war das Ziel dieses Zu- ges. Hier wurden im Tempel des Jupiter die mitgebrachten Opferthiere geschlachtet und dem Gotte gedankt für den verlie- henen Sieg. Hier legte auch der Triumphator seinen Lorbeer als Weihgeschenk zu den Füßen Jupiters nieder H. Am Abende des festlichen Tages wurde der Triumphator unter Musik und Fackelschein von der jubelnden Volksmenge nach Hause geleitet. Damit war die eigentliche Triumphfeier beendet. Allein seitdem die sieggekrönten Feldherren meist selbst sehr bereichert aus den Kriegen heimkehrten, und die niedere Volksmenge in Rom außer dem Schaugepränge des Triumphes auch nach einem guten Schmause und nach Belustigungen verlangte; gaben die Tri- umphatoren zuletzt Gastmäler für das Volk in allen Straßen Rom's und öffentliche Schauspiele, die oft mehre Tage hindurch dauerten". Wurde der Triumph nicht gestattet, so bewilligte man doch sehr oft die s. g. Ovation, einen Aufzug von niederem Gepränge, bei welchem der Feldherr zu Fuß oder reitend, 3) Daher auch der Ausdruck: deportare triumphum. Weiter, Geschichte der Römer. 25

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 72

1849 - Münster : Coppenrath
Pen verlassen, floh Tarquinius mit zweien seiner Söhne nach Cäre in Etrurien; Sertus selbst wollte Zuflucht suchen in Ga- bii, wurde hier aber wegen des früher verübten Verrathes er- schlagen. Die Monarchie wurde jetzt in eine Republik verwan- delt und die Verfassung des Servius im Wesentlichen beibehal- ten. Zum Andenken an die errungene Freiheit wurde jährlich am 24. Februar ein besonderes Fest „die Königsflucht" (refu- gium oder fugalia) gefeiert. Die Verbannung des Tarquinius fällt in das Jahr 509, ein Jahr später, als auch Athen, wegen Mißhandlung eines Weibes, von dem Tyrannen Hippias war befreiet worden. Zwei- hundert fünf und vierzig Jahre haben die sieben Könige Roms regiert. Zweiter Zeitraum. Rom als Republik. (309 - 30 vor Chr.) Erster Abschnitt. Vom Sturze des Königthums bis zur Unterwerfung Italiens 509—264. — Die Republik in ihrer Entwickelung und Fortbildung. 8. 18. Die Consuln. Versuche des Targuinius zu seiner Wieder- einsetzung. Die Dictatur. Unter der Leitung des Luc. Jun. Brutus und seiner patri- cischen Freunde war der Königsthron gestürzt worden; unter derselben Leitung wurde jetzt auch das neue Staatsgebäude, die Republik, wieder aufgeführt. Die höchste Gewalt, welche früher der König allein gehabt hatte, wurde jetzt zersplittert und unter Mehre vertheilt. Der König hatte nämlich bisher eine dreifache Gewalt in seiner Person vereinigt: er war der oberste Priester, der erste Beamte im Frieden und der Oberanführer im Kriege. Die erste Würde trennte man jetzt von den beiden übrigen und

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 282

1849 - Münster : Coppenrath
282 Nach Beendigung dieses Krieges kehrte Cäsar nach Rom zurück und ward mit neuen und unerhörten Ehrenbezeugungen überhaust. Man ordnete ein vierzigtägiges Dankfest an, über- trug ihm die Dictatur auf zehn Jahre und die Censur unter dem Titel eines Sittenrichters (pruekeetns moribus) auf drei Jahre. Er hielt an vier verschiedenen Tagen eben so viele Triumphe, über Gallien, Ägypten, Pontus und Afrika; und indem er in denselben durch die Größe seiner Thaten, die Neuheit der be- zwungenen Völker und die außerordentliche reiche Beute die Au- gen Aller blendete; gewann er sich die Gemüther durch eine grenzenlose Milde und Freigebigkeit. Lange Zeit hindurch wur- den Festlichkeiten und Spiele aller Art veranstaltet, insbesondere Thierhetzen, Wettrennen, Gladiatorenkämpfe und Seegefechte (Naumachien). Zum Erstaunen der schaulustigen Menge er- schienen eines Tages in der Rennbahn vierhundert Löwen und zum ersten Mal ein Giraffe. Außerdem wurde das Volk mit Geld, Getreide und E>l beschenkt und an 22,000 Tischen be- wirthet. Insbesondere wurden seine Krieger bedacht, die ihm zu dieser Höhe verholfen hatten; sie erhielten eine reiche Belohnung an Geld und Ländereien. Die Vornehmen in Volke wußte er durch Verleihung von Würden und Ämtern an sich zu fesseln und vermehrte deshalb auch die Zahl der Mitglieder des Senats auf neunhundert. Selbst seine Gegner suchte er durch Milde und Schonung zu gewinnen und so Alle mit seiner Alleinherr- schaft zu versöhnen. Dann ging er an das ernste Geschäft der Gesetzgebung, ordnete das Gerichtswesen, beschränkte den Auf- wand sowie die Dauer der Amtsführung und suchte durch diese und andere zweckmäßige Anordnungen eine dauernde Ruhe und Ordnung im Staate zu begründen >J. Auch beförderte er Künste und Wissenschaften, deren geist- reicher Freund und Kenner er selbst war und entwarf zur Ver- besserung der Zeit- und Jahresrechnung, mit Hülfe des aleran- 0 In Bezug auf die Verordnungen, die er gegen den Luzms und Aufwand erließ, mußten jedoch die glänzenden Hoffeste auffallen, die er selbst zur Ehre seiner ägyptischen Freundin, der Königin Cleopatra, gab, * welche Monate lang in Rom verweilte und durch ihr üppiges und stolzes Benehmen großen Anstoß gab.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 379

1849 - Münster : Coppenrath
379 die von dem Einflüsse griechischer Vorstellungen ganz oder doch größtentheils frei geblieben sind. Als F e l d g ö t t e r wurden ver- ehrt: 1) Saturnus (Saatengott) und seine Gattin Ops (Reichthum), die das auf dem Ackerbau beruhende Glück an- deuteten. Die Saturnalien waren das allgemeine Erndtefest, bei welchem vorzugsweise die Dienenden sich belustigten. 2) Ver- tumnus, der Gott der Blüthen, und seine Gattin Pomona, die Göttin der Früchte. 3) Flora, die Blumengöttin. 4) Pa- les, der Gott der Hirten, dessen Fest am 21. April, zugleich als Gründungstag Rom's gefeiert wurde. 5) Lupercus (Pan) der Schutzgott der Heerden gegen die Anfälle der Wölfe; zu- gleich auch der Gott der Befruchtung. Sein Fest, Lupercalia, wurde am 15. Februar gefeiert. 6) Silvanus und Fau- nus, zwei Waldgötter; letzterer, ein Wesen unheimlicher Natur, ertheilte theils durch Traumgesichter, theils durch geheime Töne aus den Schluchten und Felsen der Berge Orakel den Männern, gleichwie seine Gattin oder Tochter, die unter dem Namen der „guten Göttin" verehrte Fauna den Frauen. 7) Carmen- tis und die Camenä, weissagende Nymphen, unter denen die Egeria, welche durch den König Numa den römischen Götter- dienst ordnete, die berühmteste ist. — Als Hausgötter wur- den außer der Vesta noch insbesondere verehrt: 1) die Pena- ten, Schutzgötter der Familie, welche Segen, Nahrung und Gedeihen spenden; ihnen war insbesondere der Heerd heilig. 2) Die Laren, gleichsam die Heiligen; diese waren als fried- liche Geister der Verstorbenen Hüter des Hauses, wie auch der Straßen, Plätze und Wege. Ihr Bildniß stand auf dem Heerde in einem besonderen lararium; ihr Festtag hieß compitalia. Als böse Geister, die Unheil verkünden, galten die Larven, Le- muren und Lamien. 3) Janus, zunächst der Beschützer der Thüren; dann aber auch der Gott, der den Anfang bei allen Dingen lenkt, Alles eröffnet und schließt und mit seinem doppelten Gesichte in das abgeschlossene Jahr zurück und in das neu beginnende hineinschaut. Ihm war der Januar geweiht und der Neujahrstag sein Hauptfest. Auf dem Janiculum hatte er einen von Numa errichteten Tempel, oder vielmehr eine Ehren- pforte, die so lange geöffnet blieb, als die Stadt irgend einen Krieg führte.

9. Die alte Geschichte - S. 61

1872 - Münster : Coppenrath
61 einbalsamirt, in kstliche Leinwand gewickelt und feierlich bei-gesetzt. Wer eine Katze auch nur aus Versehen umbrodbte, war des Todes. Einst hatte ein rmischer Soldat in Aegypten zu-flliger Weise einen solchen Gott getdtet. Und sogleich entstand ein Auslaus des Volkes um die Wohnung des Soldaten; und weder die Bitten der Priester, noch die Furcht vor den Rmern konnten es zur Ruhe bringen. Der Unglckliche mute sein Vergehen mit dem Leben den. Jedoch die grte Verehrung von allen Thieren geno der heilige Stier, Apis genannt, in der Knigstadt Memphis. Dieser Stier war ihnen ein Sinnbild des Ackerbaues. Das Thier mute am ganzen Leibe schwarz sein und an der Stirn einen weien viereckigen Fleck haben; dann war der Gott acht. Priester bedienten ihn und reichten ihm kniebeugend die heiligen Speisen. Der feierlichste Tag war sein Geburtstag, der Tag, an welchem man so glcklich war, ihn zu finden. Sieben Tage dauerte das Fest und wurde durch die Anwesenheit des Gottes selbst verherrlicht. Bewaffnete zogen vor ihm her, um das von allen Seiten zustrmende Volk abzuwehren. Hinter ihnen ging er selbst, der gehrnte Gott, in aller Pracht und Herrlichkeit von Priestern im feierlichen Aufzuge geleitet. Zwei Reihen Knaben gingen ihm zur Seite und sangen in schnen Liedern sein Lob. Sein Tod dagegen versetzte ganz Aegypten in eine Trauer, als wenn das Ende der Welt vor der Thre wre. Diese Trauer whrte, bis ein neuer Apis gefunden war. In diesen, glaubten sie, wre die Seele des Verstorbenen hinber-gewandert und lebe in ihm wieder fort. Ganz Aegypten war dann voll Jubel. Der Gtzendienst, den die Juden in der Wste mit dem goldenen Kalbe trieben, erinnert deutlich an diese Art Abgtterei, welche sie in Aegypten halten kennen gelernt. 19. Geschichte des Landes. So reich Aegypten an Merkwrdigkeiten der Kunst und Natur ist, so ungewi ist seine lteste Geschichte. Die Aegyptier I

10. Die alte Geschichte - S. 145

1872 - Münster : Coppenrath
145 Waffenspiele angeordnet haben. Wegen der darauf folgenden Unruhen und Kriege aber war diese Feier lange unterblieben, bis endlich um das Jahr 888 vor Chr. Jphitus, der König von Elis, dieselben auf Anrathen des delphischen Orakels er-iteuerte. Von der Zeit an fanden sie regelmig alle vier Jahre im Monat Julius statt, und jeder freie Grieche, der durch keine schimpfliche That sein Leben befleckt hatte, konnte an denselben Theil nehmen. Whrend der Feier ruhete jede Fehde, selbst die erbittertsten Feinde legten die Waffen nieder und eilten als Brder zu dem gemeinsamen Feste. Entfernte Freunde und Verwandte fanden sich hier wieder; hier wurden Handelsver-bindungen angeknpft, hier die Angelegenheiten des Staates wie der Familie besprochen. Durch den gegenseitigen Austausch der Gedanken wurde der Same zu vielen und mannigfaltigen Verbesserungen ausgestreuet. Die olympischen Spiele waren dem gesammten Volke so heilig, da die ganze Provinz Elis gleichsam als ein unantastbares Kleinod der Griechen betrachtet wurde und bei allen inneren Kriegen fast immer eines glck-lichen Friedens geno. Die im Angesichte von ganz Griechenland gefeierten Spiele bestanden im Wettlaufen, im Wagenrennen, Ringen, Faustkmpfen, Springen und im Werfen des Diskus, einer metallenen Scheibe. Ein groer weiter Raum war dazu geebnet und mit weichem Sande bestreuet. Durch die Mitte ging eine Mauer, an deren einer Seite das Wagenrennen, an der anderen die brigen Uebungen gehalten wurden. Ringsum sa auf terrassenartig sich erhebenden Sitzen die zahllose Menge der Zuschauer, bereit aufmerksamen Blicken keine Bewegung entging. Nach Beendigung des Festes, welches fnf Tage whrte, wurden die Preise vertheilt. Die Namen der Sieger wurden ausgerufen und im tausendfachen Jubel von den Anwesenden wiederholt. Der Preis der Sieger war nur ein Olivenzweig; dieses einfache Anerkenntni der Geschicklichkeit aber berstralte an Ruhm selbst den Glanz einer Knigskrone. Er verherrlichte nicht blo den, welcher ihn errang, clter'4 Weltgesch. I. 30. Aufl. 10
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